Sensomotorisch-perzeptive Behandlung
Eine sensomotorisch-perzeptive Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der sensomotorischen und perzeptiven Funktionen mit den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen. Sie umfasst insbesondere Maßnahmen zum/zur
- Desensibilisierung und Sensibilisierung einzelner Sinnesfunktionen
- Koordination, Umsetzung und Integration von Sinnenswahrnehmungen
- Verbesserung der Körperwahrnehmung
- Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster und Bahnung normaler Bewegungen
- Stabilisierung sensomotorischer und perzeptiver Funktionen mit Verbesserung der Gleichgewichtsfunktion
- Kompensation eingeschränkter praktischer Möglichkeiten durch Verbesserung der kognitiven Funktionen, Erlernen von Ersatzfunktionen
- Entwicklung und Verbesserung des situationsgerechten Verhalten und der zwischenmenschlichen Beziehung
- Verbesserung der Grundarbeitsfähigkeiten
- Verbesserung der Mund- und Essmotorik
- Verbesserung der eigenständigen Lebensführung, auch unter Einbeziehung technischer Hilfen
Die Behandlung kann als Einzel- oder Gruppenbehandlung verordnet werden.
(Entnommen aus dem: Indikationskatalog)
Die sensomotorisch-perzeptive Behandlung wird ebenfalls eingesetzt bei Erkrankungen des Nervensystems (ZNS-Schädigung) z.B. Schlaganfällen, Paresen, Traumen, Multiple Sklerose, Tumore, Parkinson, dementiellen Syndromen, genetisch bedingten Syndromen, Problemen der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, insbesondere Legasthenie und Dyskalkulie, Problemen der Ausdauer und Konzentration, Hyperaktivität (ADS, ADHS)